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11. Juli 2001
Sehr geehrter Herr Bundeskanzler !
Mit großem Interesse haben wir, die Mitarbeiter der Berliner Arbeitsgemeinschaft für Sozialberatung und Psychotherapie (AGSP), die aktuelle Diskussion um Sexualstraftäter und Ihre öffentlichen Äußerungen dazu verfolgt. Wir können Ihre Forderung "Die Kinder müssen geschützt werden" sehr unterstützen, müssen aber zurückfragen: "von wem?" Wir erleben in unserer langjährigen Praxis als Sozialpädagogen, Psychotherapeuten und Gerichtsgutachter, daß die Jugendämter ihr staatliches Wächteramt immer unwilliger wahrnehmen. Daß es sich dabei um ein gesamtstaatliches Problem handelt, beweist unsere Sammlung der jüngsten Vernachlässigungs- und Mißhandlungs-Skandale. Die Mitwirkung der politisch Verantwortlichen, auch aus Ihrer Partei, zeigen wir in unserem kritischen Plädoyer 'Das Kindeswohl auf dem Altar des Elternrechts'. Einige der erfahrensten Experten haben den Entwurf eines Kinderschutz-Gesetzes vorgelegt.
Eine Regierung, die solche Anregungen nicht aufgreift und keine eigene Gesetzesinitiative vorlegt, ist mitverantwortlich, wenn mißhandelte und mißbrauchte Kinder zu mißhandelnden und mißbrauchenden Erwachsenen heranreifen. Wir fragen Sie deshalb, was Sie, Ihre Regierung, Ihre Fraktion und Ihre Partei zum Schutz unserer dringendst schutzbedürftigen Kinder planen?
Mit vorzüglicher Hochachtung
Dipl. Soz.Päd. Christoph Malter
E-Mail: malter@agsp.de
Rechtsanwältin Soz.-päd. grad. Gudrun Eberhard
Prof. Dr. Kurt Eberhard
E-Mail: eberhard@agsp.de
Uns wurde bis heute weder der Eingang des postalischen Schriftsatzes vom 11. Juli 2001, noch der Eingang der vorangegangenen E-Mail bestätigt. (Feb. 2002, C.M.)
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