Das vorliegende Buch referiert, leicht verständlich und übersichtlich zusammengefasst, wichtige Erkenntnisse aus der Traumaforschung, wendet sie auf Adoptiv- und Pflegekinder an und gibt Impulse, rechtliche Möglichkeiten auszuschöpfen. Aus dem Inhalt:
- Einführung
Henrike Hopp Pflegekinder
- I. Traumatisierung und Retraumatisierung
Gerald Hüther Und nichts wird fortan so sein wie bisher. Die Folgen traumatischer Kindheitserfahrungen für die weitere Hirnentwicklung Susanne Lambeck "Nur" schwere Kindheit oder traumatisiert? 1. Was ist überhaupt ein Trauma 2. Vom Erkennen des Traumas zur Hilfe für das Kind 3. Was ist los im Kopf des Pflegekindes beim Besuchskontakt Henrike Hopp Die „Sprache“ traumatisierter Pflegekinder – und das häufige „Nicht-Verstehen“ dargestellt an Beispielen aus der Praxis
- II. Rechtliche Grundlagen und rechtliche Möglichkeiten
Henrike Hopp Verhindern oder zulassen – Möglichkeiten der gesetzlichen Grundlagen zum Schutz traumatisierter Pflegekinder Steffen Siefert Rechtliche Bedeutung von Traumatisierung Die Möglichkeiten des Opferentschädigungsgesetzes
- III. Materialien
Bundesverfassungsgericht: Beschluss vom 22.8.2000 „Berücksichtigung einer evtl. Traumatisierung“ Auszug aus dem Konzept des Jugendamtes im Rhein-Sieg-Kreis zur Vollzeitpflege Erfahrungen englischer Pflegeeltern: Ratschläge an Pflegeeltern zum Umgang mit sexuell missbrauchten Pflegekindern
- IV. Weitere Informationen
Bücherliste: ausgewählte Literatur Webseiten Adressen Autoren
Gleich im Vorwort wird auf die inflationäre Verwendung des Begriffes ‚Trauma’ hingewiesen, und in der Einleitung von Henrike Hopp gesagt, dass gut 70% der Pflegekinder früher misshandelt wurden. Vor diesem Hintergrund sind die Ausführungen von Gerald Hüther ein Appell an Pflege- und Adoptiveltern. Er zieht aus den neurophysiologischen Forschungen einerseits den Schluss, dass die Gehirnentwicklung bei misshandelten Kindern gravierend gestört ist, andererseits schnelle Hilfen und Sicherheit bietende emotionale Beziehungen gebraucht werden. Susanne Lambeck betrachtet die Situation der Kinder genauer und weist auf die Gefahren der Retraumatisierung durch Kontakte mit den Tätern (meist Eltern) hin. Henrike Hopp kommentiert einige Fälle aus ihrer Praxis und zeigt Grenzen auf. Beeindruckend ist der Beitrag von Steffen Siefert: er benennt Ansprüche der Opfer nach dem Opferentschädigungsgesetz und berichtet von einer Mandantin, die als Kind sexuell missbraucht wurde und als junge Frau eine Grundrente erhielt. Sehr lesenswert! Christoph Malter (Jan. 2003)
Das Buch kann bestellt werden bei: PAN Pflege- und Adoptivfamilien NRW e.V. Walzwerkstr. 14 40599 Düsseldorf-Reisholz Telefon: 0211-1799 6380 Fax: 0211-1799-6381 www.pan-ev.de info@pan-ev.de
s.a. Sachgebiet Traumaforschung
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