FORUM: Internetzeitschrift des Landesverbandes für Kinder
in Adoptiv und Pflegefamilien S-H e.V. (KiAP) und der Arbeitsge-
meinschaft für Sozialberatung und Psychotherapie (AGSP)


 

Präsentation / Jahrgang 2007

 



Harald Paulitz

Adoption
Positionen - Impulse - Perspektiven
Ein Praxishandbuch

Beck Verlag, 2006 (2. Aufl.),
29,80 Euro

 


Die vorliegende zweite Auflage des erstmals im Jahr 2000 erschienenen Buches wurde überarbeitet und erweitert, u.a. um die Themen Babyklappe, anonyme Geburt, Adoption in der Lebenspartnerschaft sowie um Veränderungen bei der Auslandsadoption. Zunächst der Inhalt:

1. Teil: Bestandsaufnahme, aktuelle Herausforderungen, Entwicklungsbedarf
A. Gesetzlicher Auftrag der Adoptionsvermittlung
(Paulitz/Baer)
I. Elternlose Kinder suchen Adoptiveltern
1. Das Adoptionsvermittlungsgesetz
2. Die internationale bzw. zwischenstaatliche Adoption
3. Das Haager Adoptionsübereinkommen
II. Historischer Abriss
1. Entwicklungen bei der Adoptionsvermittlung
2. Neuerungen durch das KJHG
3. Adoption ausländischer Kinder
4. Die Entwicklung der Adoptionsvermittlung in den neuen Bundesländern
5. Entwicklung des materiellen Adoptionsrechts
6. Stiefelternadoption
7. Fragen der Anonymität oder der Offenheit
 

B. Unfreiwillige Kinderlosigkeit – ein brennendes Problem
(Thöne/von Hagens/Wischmann)
I. Aus medizinischer Sicht
1. Untersuchungen bei unerfülltem Kinderwunsch
2. Behandlungsmöglichkeiten
3. Erfolgschancen und Risiken bei einer Sterilitätstherapie
4. Kosten von Untersuchungen und Behandlungen bei unerfülltem Kinderwunsch
5. Gesetzliche Rahmenbedingungen in Deutschland
6. Behandlungsmöglichkeiten außerhalb Deutschlands
7. Kinderwunschpaare und Adoption
8. Pränatale Adoption/Embryonenspende – eine Alternative für nicht berücksichtigte
   Adoptionsbewerber
9. Zusammenfassung
II. Aus psychologischer Sicht
1. Psychologische Aspekte von Fruchtbarkeitsstörungen: Stand der Forschung
2. Das Konzept der psychologischen Beratung für ungewollt kinderlose Paare
3. Ergebnisse der Studie „Heidelberger Kinderwunsch-Sprechstunde“
4. Fazit und Ausblick
 

C. Das Adoptionsviereck. Beratung, Vermittlung, Nachbetreuung und Begleitung
– Ein zeitgemäßes Adoptionsmodell –
(Hoksbergen/Paulitz/Bach)
I. Voraussetzungen für gelingende Adoptionen
1. Einleitung
2. Was können Adoptiveltern tun?
3. Notwendige Eigenschaften von Adoptiveltern
II. Die biologischen Eltern
1. Keine empirischen Untersuchungen über die biologischen Eltern in den Herkunftsländern
2. Biologische Eltern fremdländischer Adoptivkinder bilden keine homogene Gruppe
3. Freigabegründe von biologischen Müttern
4. Wie verarbeiten die biologischen Mütter die Freigabe ihres Kindes?
5. Die schmerzhafte Situation biologischer Eltern: ein Beispiel
6. Diskussion
III. Adoptivkinder und ihr Ringen mit ihrem familiären Hintergrund
1. In Deutschland werden im Verhältnis zu anderen westeuropäischen Ländern sehr viele
   Kinder zur Adoption freigegeben
2. Folgen für das Kind auf Grund einer oder mehrerer Trennungen
3. Adoptivkinder tragen einen „Rucksack“ in ihrem Leben
4. Identität von Adoptivkindern
5. Schlussbemerkungen
IV. Adoptiveltern und die Entwicklung der Adoption, 1950–2004
1. Drei unterschiedliche Generationen von Adoptiveltern
2. Besondere Aufmerksamkeit für die fremdländischen Adoptionen
3. Unterschiede zwischen Adoptivelternschaft und biologischer Elternschaft
4. Adoptionsmotive von Adoptiveltern
5. Demografische Unterschiede zwischen Adoptiveltern und leiblichen Eltern
6. Akzeptanz der Adoptivelternschaft
7. Beratung für Adoptiveltern
V. Fachkräfte in der Adoptionsvermittlung
1. Die Abhängigkeit der Adoptivbewerber von den verschiedenen Fachkräften
2. Elternauswahl und Elternberatung während der Vorbereitung
3. Adoptionsvermittlung
4. Die Nachbetreuung im Adoptionsprozess
VI. Adoptionsbegleitung – eine defizitäre Pflichtaufgabe
1. Das Recht auf Hilfe für alle Adoptionsbeteiligten
2. Defizite in der sozialpädagogischen Praxis und ihre Beseitigung
3. Verwaltungsrechtlicher Anspruch und soziale Realität
 

D. Problematische Adoptionsformen
(Oberloskamp/Griebel/Fthenakis/Wolf/Bott/Bach)
I. Stiefeltern- und Verwandtenadoption
1. Aus rechtlicher Sicht
II. Aus psychologischer Sicht
1. Einleitung
2. Scheidung und Wiederheirat sind familiale Übergänge (Transitionen) und erfordern
   konzentrierte Lernprozesse
3. Scheidung und Übergang zur Nachscheidungsfamilie
4. Der Übergang zur Stieffamilie: die Stieffamilie ist ein binukleares Familiensystem
5. Entwicklungsaufgaben in Stieffamilien
6. Übergang aus der Perspektive des Kindes, das Kind in einer Stieffamilie wird
7. Der Versuch, eine komplexe Familienstruktur mit komplexen Anforderungen zu negieren
   und „wie eine normale Familie sein“ zu wollen, führt zur Überforderung
8. Wie unterscheiden sich die Strukturen von Stieffamilie und Adoptivfamilie?
9. Eine gemeinsame Entwicklungsaufgabe
10. Implikationen für die Arbeit mit Stieffamilien
III. Babyklappe und anonyme Entbindung
1. Juristische Aspekte
2. Sozialpolitische und psychologische Aspekte
IV. Adoption in der Lebenspartnerschaft
1. Aus rechtlicher Sicht
2. Adoption in der Lebenspartnerschaft aus psychologischer Sicht
 

E. Adoptionsverfahren und Verwaltungsrecht
(Kunkel/Paulitz/Baer/Bach/Krebs)
I. Adoptionsverfahren als Verwaltungsverfahren
1. Begriff und Bedeutung des Verwaltungsverfahrens
2. Verwaltungsakte in der Adoption
3. Verfahrensrechtliche Anforderungen im behördlichen Adoptionsverfahren
4. Der Rechtsschutz im behördlichen Adoptionsverfahren
II. Adoptionsverfahren und Hilfeplanungsverfahren
1. Begriff des Hilfeplanungsverfahrens
2. Die Prüfung der Adoptionseignung
III. Soll aus dem Vollzeit-Pflegekind ein Adoptivkind werden?
1. Geschichtlicher und statistischer Hintergrund
2. Vollzeitpflege
3. Die Fragen der Rückführung in die eigene Familie
4. Soll das Pflegekind adoptiert werden?
5. Warum gibt es weiterhin so viele Pflegekinder, die bis zur Volljährigkeit in ihrer
   Pflegefamilie leben, ohne dass an eine Adoption gedacht oder dies mit den Beteiligten
   angesprochen wird?
6. Fragen an den Gesetzgeber
7. Entwicklung des Pflegekinderdienstes
IV. Datenschutz im Adoptionsverfahren
1. Das Normengeflecht
2. Praktische Anwendung
V. Reformbedarf im Adoptionswesen
1. Die Notwendigkeit einer Reform
2. Reformbedarf im Adoptionsvermittlungsrecht
3. Reformbedarf im materiellen Adoptionsrecht
4. Aussichten für eine Reform
VI. „Empfehlungen zur Adoptionsvermittlung“ der Bundesarbeitsgemeinschaft der
     Landesjugendämter
1. Entwicklung, Konzeption und rechtliche Qualität
2. Inhalte
3. Zusammenfassung
 

F. Scheitern von Adoptiv- und Pflegeverhältnissen
(Kasten)
I. Einleitung
II. Ergebnisse einer Literaturanalyse
1. Kindbezogene Risiko- und Schutzfaktoren
2. Familienbezogene Risiko- bzw. Schutzfaktoren
3. Risiko- bzw. Schutzfaktoren auf Seiten der Vermittlungsstellen
4. Qualität der Kommunikation und Interaktion
5. Zusammenwirken von Risiko- (bzw. Schutz-) Faktoren
III. Forschungsstand im deutschsprachigen Raum
IV. Zusammenfassende Bewertung der empirischen Studien
V. Weitere deutschsprachige Veröffentlichungen
1. Zum Thema „Aufgaben der Jugendämter“
2. Zum Thema „Rückführung“
3. Vermittlung von Risikokindern
4. Erfahrungen mit Adoptiv- und Pflegekindern in Heimen
5. Vorbereitung und Betreuung von Adoptiv- und Pflegeeltern
6. Verarbeitung der Folgen von Adoption und Inpflegenahme bei Betroffenen
7. Weitere Gesichtspunkte
8. Pflegefamilien als „Ersatz“- und „Ergänzungs“familien
VI. Zusammenfassung: Forschungsdefizite und Empfehlungen
 

2. Teil: Internationale Adoption
G. Rechtslage und Verfahrensgang bei Auslandsadoptionen
(Weitzel/Marx/Reinhardt/Radke)
I. Einführung
II. Das Haager Übereinkommen vom 29. Mai 1993 über den Schutz von Kindern und die
   Zusammenarbeit auf dem Gebiet der internationalen Adoption
1. Geschichte des Haager Adoptionsübereinkommens
2. Ziele des Übereinkommens
3. Inhalt des Übereinkommens
4. Resümee und Ausblick
III. Verfahrensgang einer Auslandsadoption
1. Einführung
2. Schematischer Überblick
3. Die internationale Adoptionsvermittlung
4. Adoptionsverfahren
5. Nachgehende Begleitung; Entwicklungsberichte
IV. Haager Übereinkommen und die deutschen Begleitgesetze: Aufgaben, Erfahrungen,
     Perspektiven aus Sicht der Adoptionsvermittlungsstellen und der zentralen
     Adoptionsstellen
1. Einführung
2. Adoptionsvermittlungsstellen der Jugendämter
3. Zentrale Adoptionsstellen der Landesjugendämter
4. Erfahrungen
5. Änderungsbedarf
V. Auslandsvermittlungsstellen und ausländische Vermittlungsagenturen
1. Anerkannte Auslandsvermittlungsstellen, § 2a Abs. 3 Nr. 3 AdVermiG
2. Ausländische Vermittlungsstellen, § 2a Abs. 3 Nr. 4 AdVermiG
VI. Die Bundeszentralstelle für Auslandsadoption
1. Einführung
2. Allgemeine Aufgaben
3. Die gesetzliche Aufgabenzuweisung im Einzelnen
4. Resümee und Ausblick
VII. Anerkennung und rechtliche Wirkungen einer Auslandsadoption
1. Einleitung
2. Rechtslage vor dem Erlass des Adoptionswirkungsgesetzes
3. Gesetzliche Neuregelung durch das Adoptionswirkungsgesetz
4. Umwandlung einer schwachen in eine starke Adoption
5. Besonderheiten bei Vertragsstaaten des Haager Übereinkommens
6. Verfahren
7. Staatsangehörigkeit
8. Rechtsprechung
9. Ausblick
 

H. Interstaatliche Adoptionsvermittlungsstellen in Deutschland,
Vermittlungspraxis, Kinderhandel
(Wacker/Bach/Holz/Braun)
I. Zwischen Caritas und Selbstbehauptung. Anmerkungen zur Arbeit anerkannter
   Auslandsvermittlungsstellen
1. Fehlende Forschung
2. Vertrauenswürdig? Zur Geschichte der freien Träger in der Auslandsvermittlung
3. Lückenlose Regelung
4. Ausgangsdaten
5. Vermittlung auch aus Nichtvertragsstaaten
6. Die ungeklärte Bedarfsfrage
7. Helfer – im Konkurrenzkampf
8. Staat und freie Träger – ein gespanntes Verhältnis
9. Handeln im Widerspruch
II. Internationaler Kinderhandel
1. Die Entwicklung der vergangenen 30 Jahre
2. Die aktuelle Situation
3. Gründe und Abgründe
4. Was ist zu tun?
III. Adoptiertenreisen – erwachsene Adoptierte besuchen ihre Herkunftsländer
1. Adoptionsvermittlung bei terre des hommes
2. Reisen für Adoptierte – Ein Bestandteil der nachgehenden Begleitung
3. Konzeption der Reisen
4. Erfahrungen und Beobachtungen
5. Fazit

Anhang
Adressen von Behörden, Verbänden und Gruppen
Sachverzeichnis

Die erste Auflage wurde bereits in diesem Forum besprochen und einer der neuen Beiträge - Babyklappen und anonyme Geburt von Regula Bott - kann hier online nachgelesen werden. Im Bereich Adoption tätige Fachkräfte werden wegen der vielfältigen rechtlichen Veränderungen und der hohen Informationsdichte nicht umhinkommen, die zweite Auflage von Paulitz zu lesen.

Für eine weitere Auflage bleibt die Überarbeitung und Ergänzung des Kapitels F (Scheitern von Adoptiv- und Pflegeverhältnissen) zu wünschen, besser noch, der Frage des Gelingens von Adoptiv- und Pflegeverhältnissen nachzugehen.

Christoph Malter (Feb. 2007)    

 

 

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