Laudatio für den Förderpreisträger
Berliner Arbeitsgemeinschaft für Sozialberatung und Psychotherapie, vertreten durch Christoph Malter und Prof. Dr. Kurt Eberhard für das Projekt
Entwicklungschancen für vernachlässigte und mißhandelte Kinder in sozialpädagogisch und psychotherapeutisch betreuten Pflegefamilien
Der Förderpreis würdigt Christoph Malter und Prof. Dr. Kurt Eberhard, die federführend die wissenschaftlich begleitete Arbeit der Berliner Arbeitsgemeinschaft für Sozialberatung und Psychotherapie (AGSP) lenken. Die AGSP nimmt sich seit 1980 "schwieriger" älterer Kinder (ab 6 Jahren) mit gravierenden traumatischen Erfahrungen an, die aufgrund der Erziehungsunfähigkeit ihrer Eltern nicht in ihrer Herkunftsfamilie aufwachsen können. Entgegen der Praxis der Jugendhilfe, Kinder diesen Alters in der Regel in Heimeinrichtungen unterzubringen, ermöglicht die Berliner Arbeitsgemeinschaft ihnen das Aufwachsen in einer Ersatzfamilie.
Das Konzept basiert auf der Grundlage des Wissens um die besonderen Bedürfnisse traumatisierter Kinder und der Maxime "Kindeswohl vor Elternrecht". Es kombiniert bewährte Elemente der fachlichen Begleitung in der Heimerziehung und in Pflegefamilien. Die Pflegefamilien erfahren eine umfassende pädagogisch-therapeutische Unterstützung, die - aus der Praxis entwickelt - am realen Bedarf orientiert ist.
Die in der Begleitforschung - bei durchaus selbstkritischer Auswertung - gut dokumentierten Erfolge der Arbeit, belegen den Wert des Konzeptes für die Arbeit mit Pflegekindern.
Das Konzept hat Vorbildcharakter für die Begleitung von Pflegekindern und gibt viele Anregungen für die allgemeine Gestaltung fachlicher Standards für das Pflegekinderwesen. Die Förderpreissumme beträgt 1.000,00 Euro.
Stiftung Zum Wohl des Pflegekindes am 29. April 2002
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