Familie und Erziehung erhalten heute eine weitreichende öffentliche und mediale Aufmerksamkeit, insbesondere dann, wenn über desolate Familienverhältnisse und vernachlässigte Kinder berichtet wird. Einerseits wird ein zunehmender Funktionsverlust der Familie konstatiert, andererseits bestimmen Überhöhungen und Heile-Welt-Verlaut-barungen des familialen Zusammenlebens den öffentlichen Diskurs.
Der fachliche Dialog wird angeregt durch neurobiologische und psychologische Aspekt der Entwicklungsbedingungen der nachwachsenden Generation vor dem sozialen Hintergrund ihrer Eltern und den verfügbaren Ressourcen dieses familialen Beziehungsnetzes. Wenn Familie als Ort der emotional-sozialen Entfaltung der Erziehung für die nachwachsende Generation dienen soll, muss sie in Zeiten des Wandels und wirtschaftlicher Unsicherheiten öffentliche Unterstützung erhalten. Gleichzeitig schwindet aber das Zutrauen in die Erfolge öffentlicher Unterstützungsleistungen.
Auf der Jahrestagung sollen die sozialen und individuellen Faktoren, die die gesellschaftlich notwendige erzieherische Aufgabe von Familie gewährleisten können, ebenso diskutiert werden, wie die Funktionen öffentlicher Unterstützungsleistungen und das Engagement der Sozialen Arbeit in diesem Handlungsfeld.
Referenten:
Prof. em. Dr. Hans und Renate Thiersch Mediale Inszenierung von Hilfe: Super Nanny
Prof. Dr. Bernhard Claußen, Uni Hamburg Familie - Bildung - Politik: Perspektiven im wandelhaften Institutionengeflecht sozialstaatlicher Demokratie
Prof. Dr. Susanne Maurer, Dr. Sabine Toppe Universität Marburg Familie heute: zwischen gesellschaftlichen Rollenanforderungen und familialer Wirklichkeit
Prof. Dr. Gernhard Süß, HAW Hamburg Familienanforderungen aus entwicklungspsychologischer Sicht
Prof. Ulrich Gintzel, ehs Dresden Was kann Soziale Arbeit mit Familien leisten?
Prof. Dr. Cornelia Giebeler, FH Bielefeld Familienkonstruktion im Kulturvergleich: Mexiko
Prof. Dr. Karl Lenz, TU Dresden (angefragt)
Dr. Peter Marquard, ASD Bremen (angefragt)
Prof. Dr. Ingrid Gissel-Palkovich, FH Kiel
Christine Streidl, Caritas, Markus Göz
Helga Mussmann, Kathrin Aghamiri
Vorträge - Diskussionen - Arbeitsgruppen
Ort: Haus Neuland, Bielefeld/Sennestadt Senner Hellweg 493, Tel. 05205-9126-0
Tagungskosten: Einzel- bis Dreibettzimmer 95 - 175 Euro inkl. Verpflegung, Kind 55 Euro, Tageseintrittspreis 20,- Euro
Informationen, Anfragen (Kinderbetreuung, Mitfahrgelegenheit etc.) und Anmeldung unter:
www.gilde-soziale-arbeit.de
geschaeftsfuehrung@gilde-soziale-arbeit.de
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