WIESBADEN - Im Jahr 2005 haben nach vorläufigen Ergebnissen des Statistischen Bundesamtes insgesamt 307.800 junge Menschen unter 27 Jahren eine erzieherische Beratung wegen individueller oder familienbezogener Probleme beendet. Das waren 1% mehr als im Vorjahr und 42% mehr als 1994. Rund 58% (177.800) dieser jungen Menschen waren im schulpflichtigen Alter von sechs bis 14 Jahren. 21% aller Beratungen (64.300) wurden für sechs- bis achtjährige Grundschüler durchgeführt. 56% oder 172.800 aller beendeten Beratungen richteten sich an männliche Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene.
Im Rahmen der Kinder- und Jugendhilfe werden diese Hilfen schwerpunktmäßig als Erziehungs- und Familienberatung, Jugendberatung sowie Suchtberatung angeboten.
Beziehungsprobleme standen im letzten Jahr bei 40% der Hilfesuchenden im Vordergrund. Weitere häufig genannte Ursachen waren Entwicklungsauffälligkeiten (26%), Schul- und Ausbildungsprobleme (25%) sowie Trennung oder Scheidung der Eltern (23%). In 15.000 Fällen (5%) wurde um Beratung nachgefragt, weil es Anzeichen für sexuellen Missbrauch und/oder Misshandlung gab (Mehrfachnennungen waren möglich).
58% der jungen Menschen wurden von freien Trägern der Jugendhilfe beraten, in 42% der Fälle fanden sie Unterstützung bei Beratungsstellen öffentlicher Träger. Bei zwei Dritteln der Hilfen (203.500) nahm die Mutter Kontakt zur Beratungsstelle auf, 7% der jungen Menschen (21.900) suchten aus eigener Initiative um Rat und Unterstützung. Die übrigen 27% der Hilfen wurden durch beide Eltern gemeinsam, allein durch den Vater, durch soziale Dienste oder andere Stellen angeregt. 190.100 Beratungen (62%) dauerten weniger als sechs Monate.
Weitere Auskünfte gibt: Zweigstelle Bonn, Dorothee von Wahl, Telefon: (01888) 644-8167, E-Mail: jugendhilfe@destatis.de
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