FORUM: Internetzeitschrift des Landesverbandes für Kinder
in Adoptiv und Pflegefamilien S-H e.V. (KiAP) und der Arbeitsge-
meinschaft für Sozialberatung und Psychotherapie (AGSP)


 

Nachrichten / Jahrgang 2004

 

Zur Kontroverse zwischen PFAD Bundesverband
und den ausgetretenen Landesverbänden

 

Brief der Bundesvorsitzenden vom 9.12.2004

Sehr geehrte Damen und Herren,

leider hat es im PFAD-Bundesverband in den letzten Monaten viel Unruhe und Unsicherheit wegen der letzten Vorstandswahlen im Juni 2004 gegeben. Nun hat das Amtsgericht Münster im November 2004 diese Wahlen für ungültig erklärt (Hintergrund der Auseinandersetzungen einzelner Landesverbände im Bundesverband war die Frage des Umfangs der Beiträge, die die Landesverbände laut Satzung (1995) zu zahlen hatten (18.- Euro pro Jahr pro LV-Mitglied)). Das Gericht hat diese Rechtsfrage nunmehr geklärt. Bedauerlicherweise konnten einzelne Landesverbände des PFAD die richterliche Entscheidung (die übrigens in Form eines Vergleichs ergangen ist) nicht akzeptieren und haben inzwischen ihre Mitgliedschaft gekündigt.

Dennoch bleibt der PFAD-Bundesverband weiterhin ein starker Verband und die bundesweite Interessenvertretung der Pflege- und Adoptivfamilien. Die Landesverbände der Bundesländer Baden-Württemberg, Bayern, Berlin, Brandenburg, Hamburg, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern (Landesgruppe) und Rheinland-Pfalz bilden nun den Bundesverband, verstärkt durch zahlreiche Einzelmitglieder aus allen Bundesländern und einzelne bundesweit tätige Organisationen.

Die Geschäftsstelle des Bundesverbandes mit ihren drei professionellen Mitarbeiterinnen befindet sich wie bisher in Frankfurt und ist derzeit für folgende Bereiche zuständig:

  • Erstkontaktmöglichkeit
  • Projektleitung der BAG ADOPTION und INPFLEGE,
  • „Broschürenstelle“, durch die Aktion Mensch gefördert,
  • Unterstützung des Forschungsprojekts von Dr. Ronald Hofmann, „Die Pflege- und Adoptivfamilie als Schutzraum“,
  • Einbindung in das Forschungsprojekt des ISA (Institut für Soziale Arbeit) in Münster "Situation und Perspektive der Einzelvormundschaft – bürgerschaftliches Engagement zur Sicherung des Kindeswohls". Die Beteiligung als Kooperationspartner in der erweiterten Phase ist geplant,
  • durch KJP-Mittel geförderten Kurse und Arbeitstagungen im Jahr 2005, die bereits projektiert sind,
  • Tagungsteilnahme als „Referent oder Workshopleitung“, in Zusammenarbeit mit dem Landesverband Baden-Württemberg, an der von der Evangelischen Akademie Bad Boll geplanten Veranstaltung im Jahr 2005,
  • Beantwortung einer Anfrage des DJI, im Rahmen einer Forschungsmöglichkeit im Pflegekinderwesen ein zu erforschendes Thema einzubringen
  • Versuch, das Projekt "Fortentwicklung des Hilfeplanverfahrens" vom Deutschen Jugend-Institut für den Bereich „Pflegekinder“ zu öffnen. In Zusammenarbeit mit dem Landesverband Hessen wird noch im Dezember eine Fragebogenaktion gestartet.

Die Leitung des Bundesverbandes liegt noch in den Händen des „alten“ Vorstands und wird in bewährter Weise bis zu den Neuwahlen im Februar 2005 weitergeführt. Der amtierende Vorstand ist davon überzeugt, dass diese Krise des Verbandes jetzt endgültig überwunden ist und der neue Vorstand auf der Basis von Konsens und Rechtssicherheit weiterarbeiten kann.

Mit freundlichen Grüßen

9.12.2004, Ines Kurek-Bender (Vorsitzende)

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Reaktionen aus den Ländern Sachsen Anhalt, Schleswig-Holstein und Niedersachsen

Frau Kurek Bender und alle LV,

ich wollte eigentlich gar nicht mehr reagieren, aber selten ist mir soviel Ignoranz und Überheblichkeit unter gekommen.

Selbst jetzt, wo der bundesweite Zusammenschluss der Pflegefamilien nicht mehr bundsweit existiert, werden Schreiben in die Lande geschickt, die vor Unwahrheiten nur so strotzen.

Ist zwar eine wieder einmal eine Bestätigung dafür, dass unser Austritt richtig war, aber stimmt mich auch mehr als traurig.

Es ist völlig unwahr das die 8 ausgetretenen LV das Ergebnis des Vergleichs nicht akzeptieren konnten, sondern der fatale Umgang miteinander und die immer wieder ignorante Art von Ihnen, Frau Kurek-Bender, hat zu diesem Schritt geführt. Wir der LV  Sachsen/Anhalt wollen für unsere Mitglieder, für die Pflege- und Adoptivfamilien arbeiten. Wir wollen die Beiträge der Mitglieder für die Mitglieder einsetzen und da wo Probleme auftreten nach gemeinsamen Lösungen suchen.

Unsere Mitglieder sind uns heilig.

Selbst jetzt, wo Sie, Frau Kurek-Bender, durch ihre überhebliche Art und der ständigen Ignoranz der Bedürfnisse der Mitglieder des BV diesen derart minimiert haben schreiben Sie, wider besseren Wissens, die Unwahrheit betreffs des Austritts von 8 LV.

Wir in Sachsen/Anhalt hätten gut mit dem Ergebnis des Vergleichs leben können. Eine schnelle Neuwahl und ein anderes Umgehen miteinander hätten wieder zu vernünftiger Arbeit zurück führen können.

Aber die Probleme in den einzelnen LV haben Sie scheinbar noch nie wirklich interessiert.

Wie viele Versprechungen haben Sie uns gegenüber gemacht, und wenn wir Hilfe brauchten, waren Sie weder für uns, noch für unsere Mitglieder noch für die Pflegekinder in diesen Familien da. Ich erinnere z.B. an die kleine Michele. Von Beginn unserer Mitgliedschaft haben Sie uns ignoriert. Oft waren wir Ihnen nicht einmal ein "Guten Tag" oder "Hallo" wert. Nicht einmal ein Nicken. Wir sind über 500 Km gefahren, um dann ignoriert zu werden. Dafür noch heute unseren Dank !!!

 Ach ja, die Satzung.

Ich finde es bemerkenswert, dass Sie die Satzung plötzlich als so bindend empfinden.

Ohne Gegenkandidaten wäre dies ja nicht wichtig gewesen. Das weiß ohnehin jeder.

Seit Jahren habe ich gebeten, dass Sie die Einzelmitglieder des BV, die aus Sachsen/Anhalt sind, über die Existenz des LV in Kenntnis setzen. Sie taten dies nicht .Im Gegenteil: immer wieder rufen PE an, die Hilfe brauchen und erklären, dass Sie seit Jahren im BV sind und meinten damit wären Sie auch im LV.

Die Satzung sagt aber ausdrücklich aus, dass nur Einzelmitglied sein kann, wenn in dem Bundesland kein LV existiert, oder Sie als Fördermitglied im BV bleiben wollen. Die Einzelmitgliedschaft endet wenn.... heißt es in der Satzung. Aber hätte man diese Einzelmitglieder darauf hingewiesen, hätte der BV weniger Beitrag erhalten. War das der Grund ???

Ich finde es auch bemerkenswert, dass im Mai 2000 beschlossen wird (neue Satzung) was die LV bis Ende 1999 zu tun haben.

Soviel zu Ihrer Satzungstreue !!!

Ich habe einfach immer gehofft, wir, die Vertreter der LV, würden es schaffen gemeinsam für die Sache aller Pflegeeltern einzutreten. In Krisensituationen gemeinsam nach Lösungen zu suchen.

Das Pflegekinderwesen voran zu bringen.

Uns gegenseitig Hilfestellung zu geben und das LG zu nutzen, um uns fachlich auszutauschen und uns gegenseitig Halt zu geben.

Ich wollte gestärkt und von den anderen verstanden und getragen, voller neuem Mut nach Hause fahren und meine Arbeit leisten.

Ich wollte, wir wollten, dass der BV eine echte Stütze unserer Arbeit ist.

Jetzt schau ich wieder nach vorn und freue mich auf die Mitarbeit in der Bundesarbeitsgemeinschaft.

Wenn auch der Wehmutstropfen bleibt. Den einen oder anderen, den ich beim LG kennen lernen konnte, werde ich vermissen.

Frau Kurek-Bender,

es tut mir sehr leid, dass Sie nach wie vor nicht in der Lage sind, über Ihren Schatten zu springen und der Realität ins Auge zu sehen. Der BV ist leider auf Grund der Tatsache, dass 8 LV Ihren Austritt erklärt haben, kein starker Verband mehr. Dass Sie so ignorant über eine solch große Unzufriedenheit der LV hinweggehen, ist in keiner Weise der Sache der Pflege- und Adoptivfamilien im Land zuträglich und bestürzt mich sehr.

Vielleicht finden Sie in den nächsten Tagen etwas Ruhe und schauen mal auf die Geschehnisse zurück.

Vielleicht erkennen dann auch Sie, dass der Austrittsgrund nicht das Ergebnis des Vergleichs war, sondern die jahrelang brodelnde Unzufriedenheit der Mitglieder.

Ich wünsche es Ihnen sehr.

Allen LV wünsche ich auf diesem Wege viel Kraft für die Aufgaben der nächsten Zeit.

Conny Storch
(Vorsitzende des Landesverbandes Sachsen-Anhalt)

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Wir bitten um eine presserechtliche Richtigstellung und Weiterleitung an alle Empfänger der Stellungnahme "PFAD-Situation" vom 9.12.2004, verschickt am 11.12.2004 per E-Mail:

1.
Falsch ist, dass die ausgetretenen Verbände die richterliche
Entscheidung nicht anerkannt haben und deshalb ausgetreten
sind.

Richtig ist dagegen, dass sie wie das Gericht eine
unverzügliche Neuwahl angemahnt haben, diese aber von der
Vorsitzenden gegen die Vereinbarung sowie mit 
wahrheitswidrigen Behauptungen über vorgegebene Fristen
hinausgeschoben wurde und u.a. dieses Verhalten zu den
Austrittserklärungen führte.

2.
Der Anspruch, "die bundesweite Interessenvertretung" zu
sein, widerspricht den Tatsachen.
Richtig ist, dass die Mehrheit der Landesverbände
ausgetreten ist und sich auch sonst sehr viele Adoptiv- und Pflegeeltern schon lange nicht mehr angemessen
vertreten fühlen.

3.
Richtig ist die Absichtserklärung der Vorsitzenden, ihre 
Arbeit in "bewährter Weise" fortführen zu wollen, muss aber
als unüberhörbare Drohung verstanden werden.

gez. v. den Landesverbänden Niedersachsen und Schleswig-Holstein

s.a. Beschlüsse des PFAD-Ländergremiums und der Mitgliederversammlung
s.a.
Aus dem PFAD Bundesverband

 

 

 

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