"Die Problematik beginnt nicht erst, wenn uns die Jugendlichen auffallen", sagt der Psychologe Friedrich Lösel, einer der renommiertesten deutschen Gewaltforscher. "Gewaltkarrieren sind hochkompliziert. Um sie zu verstehen, müssen wir biologische Dispositionen, psychologische, situative und soziale Faktoren zusammenbringen." Und zunächst dort beginnen, wo das Aggressionspotenzial am größten ist: Bei den Zweijährigen.
Die ersten Lebensjahre "Kleinkinder bringen nur deshalb niemanden um, weil wir ihnen keinen Zugang zu Waffen geben", behauptet der kanadische Forscher Richard Tremblay, Mitorganisator einiger der weltweit umfangreichsten Langzeitstudien zur Jugendgewalt. Das Fazit dieser Studie: "In keiner anderen Phase ist der Mensch derart körperlich aggressiv wie in seinem dritten Lebensjahr." Zumindest, wenn man nur auf das Verhalten der kleinen Trotzköpfe schaut und nicht auf die Schwere der Folgen. Kommt der Mensch also als Bestie auf die Welt, die es fortan zu zähmen gilt?
weiter unter (GEO 3/2004): http://www.geo.de/GEO/wissenschaft_natur/2004_02_GEO_aggression/index.html?linkref =geode_teaser_sectionbox_mehr&SDSID=60969300000021078418009
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