Neuordnungen im Pflegekinderwesen
Interview mit Dr. Wolfgang Hammer
Christoph Malter: Herr Dr. Hammer, Sie sind anerkannter Experte in Fragen der Kinder- und Jugendhilfe auf Bundesebene, Pflege- und Adoptivvater und leiten in der Stadt Hamburg das Amt für Familie. Wie erklären Sie sich, dass in den vergangenen Jahren so viele Misshandlungsfälle öffentliche Aufmerksamkeit erlangten?
Dr. Wolfgang Hammer: Die Zahl der Kindestötungen ist gegenüber der Vergangenheit nicht angestiegen, wohl aber gibt es eindeutige Hinweise, dass die Anzahl der bekanntgewordenen Kindesvernachlässigungen erheblich zugenommen hat. Dies belegen die gestiegenen Zahlen bei den Inobhutnahmen, den Sorgerechtsentzügen und den Erziehungshilfen. Neben diesen quantitativen Gründen gibt es eine höhere öffentliche Sensibilität, insbesondere ausgelöst durch dramatische Einzelfälle, in denen Kinder verhungert oder aufgrund unzureichender ärztlicher Versorgung gestorben sind.
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Das Interview wurde veröffentlicht in paten 3-2009 (www.pan-ev.de)
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